Ein kleiner Nachruf zum Motorradtreffen 2009

Einleitung:

Das Erste kommt ja bekanntlich meist am Anfang, so beginnen wir denn auch. Viele Worte gibt es nicht zu verlieren, der Aufbau verlief in Ruhe und Frieden. Alle Zulieferer hielten die Termine ein, Speisen, Getränke und Gebrauchsgüter waren zur richtigen Zeit am richtigen Ort und warteten darauf, ihrer Bestimmung zugeführt zu werden. Es ist daher auch nicht verwunderlich, dass pünktlich alles seinen Platz gefunden hatte.

Das Treffen:

Freitag:

Wie zu erwarten war, strömten die Gäste schon bald und sehr zur Freude des in den Startlöchern stehenden Teams auf das Gelände des MC Neuhofen. Es hub ein gewaltiges Bruzzeln und Zapfen an, Würste wurden gedreht und Biergläser gefüllt, die Rechenmaschinen ratterten, auf das hungrige Mäuler gestopft und durstige Kehlen benetzt werden sollten. Es war der Anfang eines gewaltigen Gelages, dass die angereisten Zweiradscheucher da begannen. Nachdem der Magen mit den vorzüglichen Würsten, Frikadellen, Steaks und, in diesem Jahr neu, exquisietem Geschnetzeltem ( Von Unwissenden gern als Gyros oder "des Zeuch do" bezeichnet) gefüllt war, nahm der gemütliche Teil des Freitagabends seinen Gang. Benzingespräche wurden geführt, das ein oder andere Bier fand seinen Weg in den Magen, um freudig vom Abendessen willkommen geheissen zu werden. Je später der Abend, um so schöner die Gäste, so spricht schon der Dichter und auch beim Motorradtreffen liessen es sich einige nicht nehmen, den Platz bis in die späten Abendstunden weiter zu füllen. Die Hinzugekommenen wurden begrüßt, mit Speise und Trank versorgt, die Gesprächsrunden erweitert, wo hin das Auge auch blickte, es herrschte Frieden und Harmonie. Zu späterer Stunde sah man dann vereinzelt kleine Gruppen oder sogar Einzelpersonen zu einem weissen Zelt im Hintergrund wandern und mit frisch gefüllten Gläsern von dort zurückkommen. Man konnte einigen die Verwirrung ins Gesicht geschrieben sehen: Was befand sich dort, welch Gaumenschmaus sollte dort gegen geringes Entgelt zu haben sein? Doch schon bald hatte sich die Verwirrung gelegt, es war die Bar, in der ausgeschenkt wurde, was dem Motorradfahrer der Antrieb ist: Sprit in vielerlei Form war dort zu erstehen. Als auch dieser den Weg in die Mägen und Blutbahnen gefunden hatte, wurden die Gäste weniger, mancher hatte sich ins Zelt verzogen, anderer hatte nicht dem Suff gefröhnt und war nach Hause gefahren, um die Bettstatt aufzusuchen.

Diejenigen, die sich ums Lagerfeuer gruppiert hatten, liessen den Abend ausklingen, füllten die Herzen mit Wärme und die Mägen mit alkoholischen oder unalkoholischen Getränken, bis die Bettschwere erreicht war. In den frühen Morgenstunden hatten auch die letzten den Weg auf die mitgebrachten Schlafutensilien gefunden.

Samstag:

So gemütlich der Freitag ausgeklungen war, so langsam und teilweise schleppend begann der Samstag. In langsam brandenden Wellen kamen die Angereisten aus den Zelten, einige mit Waschwerkzeugen ausgestattet, andere noch mit dem Glas des vorhergehenden Abends in der Hand. Schon bald kristallisierten sich 2 Gruppen heraus. Auf der einen Seite diejenigen, die lustvoll und mit glänzenden Augen ihr kredenztes Frühstück einnahmen, um sich für den Tag zu starten, auf der anderen Seite diejenigen, die mit mattem, fahrigen Blick, den Kopf auf die Hände gestützt und die Zehennägel heraufgerollt, ein Bild des Elends und des Jammers abgaben. Während einige ihre Zweiräder für eine Tour durch die wunderschöne Pfalz bepackten und bald aufbrachen, verlegten sich andere, die Nachwirkungen des Abends zu beseitigen. Ausgefallene Methoden gaben hier einander die Klinke in die Hand, vom Konterbier bis hin zur morgendlichen kalten Dusche war alles vertreten, was sich nur erdenken lässt.

Da dies den gesamten Vormittag und Teile des Nachmittags in Anspruch nahm, blieb den Mitgliedern des MC Neuhofen Zeit, die Vorräte aufzufüllen, Schäden auszubessern und die Hinterlassenschaften der marodierenden Horden zu beseitigen, die scheinbar des Nachts übers Gelände gezogen zu sein schienen.

Doch lange währte der Frieden nicht, bereits in der Mittagszeit verlangte es einige bereits wieder nach Speise und Trank und so wurden die Stimmen nach Gebratenem, Gesottenem und anderen kulinarischen Genüssen laut. Hier ist zu erwähnen, dass einige weibliche Mitglieder und Helferinnen die Güte besaßen, für ganz aussergewöhnliche lukullische Köstlichkeiten zu sorgen und die leckersten Sorten an Kuchen zu backen. Wie nicht anders zu erwarten war, wurde auch am Samstag dem umfassende Angebot an Leckereien sehr zugesprochen und so erfreuten sich die Organisatoren an den steigenden Verkaufszahlen und den schwindenen Vorräten. Schon bald machte Leere in den Kammern und Lagern breit und man begann sich bereits zu sorgen, ob nicht Hungersnöte und Dürren hereinbrechen mögen. Doch zur Freude aller hatten alle Zuständen gut kalkuliert und es musste niemand hungern oder dürsten. Der Nachmittag und Abend verlief also in Eintracht und Harmonie. Man unterhielt sich, knüpfte neue Bande der Bekanntschaft, neue Freundschaften wurden besiegelt und alte gefestigt. Wir Motorradfahrer sind eben doch ein friedliches, geselliges Völkchen. So folgten auch alle Streithähne und Zankäpfel dem Ruf, ihren Ärger bei einem Glas kühlen Gerstensaft herunterzuspülen und zu vergessen.

Andere rüsteten sich mit einem Abendimbiss, um ein noch heftigeres Gelage anzustimmen als am Freitag. Die Mitglieder des MC Neuhofen hatten mit etwas Derartigem gerechnet und eilten sich, die Hungernden und Dürstenden mit dem Gewünschten zu versorgen.Da es von Minute zu Minute später zu werden drohte und dem Ein oder Anderem eine lange Heimfahrt bevorstand, krochen die Ersten bereits in die Zelte, um sich in wohliger Wärme dem Schlaf hinzugeben. Als nun auch der Letzte edle Zecher den Weg nach Hause oder in seine Zeltstadt gefunden hatte, begaben sich einige der Mitglieder ebenfalls in ihre Gemächer, andere nutzten die Gunst der Stunde, um Spuren zu beseitigen.

Sonntag:

Wie es der Brauch ist, wurde Sonntags eifrig und reichlich gefrühstückt, wie bereits erwähnt, dürfen wir seid jeher befreundete Motorradfahrer begrüßen, welche aus entfernteren Regionen wie Belgien, Frankreich, Italien und den Niederlanden den Weg zu uns finden. Doch so wie alles einmal ein Ende hat, musste auch dieses wundervolle 32. Motorradtreffen einmal enden und so mancher schied wehmütig, doch mit dem festen Versprechen, wiederzukommen, von dannen. Als auch der Letzte sein Zelt abgeschlagen, den Helm aufgesetzt und den fahrbaren Untersatz unter das Gesäß geklemmt hatte, waren die Abbauarbeiten für die anwesenden Helfer bereits in vollem Gange. Allerorts wurde gesäubert, auseinandergeschraubt, zurückgebracht, eingeräumt, sortiert und derlei Arbeit mehr. Als alles seinen Platz gefunden hatte, hiess es auch für die engagierten ausführenden Organe des Motorradtreffens endlich: Feierabend!

Das Ende:

Bilanz:

Wie in den Jahren zuvor hat sich das gesamte Team des MC Neuhofen bemüht, ein Treffen zu organisieren, dass in puncto Atmosphäre, Essen, Trinken und netten Leuten seinesgleichen sucht.Wir freuen uns, dass es den meisten gefallen hat und wir freuen uns über jeden, der gerne wieder zu uns kommt. Für den Rest des Jahres wünschen wir eine gute, unfallfreie Fahrt und hoffen, dass wir uns auf vielen Treffen und natürlich auf dem des MC Neuhofen wiedersehen.

Wir bedanken uns ausserdem beim Netzmeister fürs Finden des XJ-Schlüssels und bei der Club-Amphibie für 4 Stunden harten Einsatz an der Soßen-Front.

Es empfiehlt sich: Der MC Neuhofen